Die Weiterbildung vermittelt wesentliche Erkenntnisse und Methoden zur Verbindung von Aufstellungs- und Körperarbeit. Vier Schwerpunkte sind Inhalt der Weiterbildung: Körperwissen und lebendige Anatomie, die Grundlagen der Phänomenologischen Berührung, die Arbeit mit inneren Bildern und die Verbindung von Aufstellungs- und Körperarbeit.
1. Unter die Haut: Ein neues Verständnis für unseren Körper durch lebendige Anatomie
Es ist ein Kurs voller Freude am Entdecken unseres Körpers. Er ist für alle eine große Bereicherung, die daran interessiert sind, ihren Körper besser zu begreifen. Dabei ist begreifen wortwörtlich gemeint – denn hier geht es um Anatomie zum Anfassen. Zuerst male ich die Stelle auf den Körper, dann zeige ich sie am Modell und erkläre kurz ihre Funktion. Dazu habe ich hochwertige anatomische Modelle vom jeweiligen Körperteil dabei.
Dann erspüren wir diese Stelle mit den Händen. Entweder an uns selbst oder zu zweit mit einem Übungspartner. In einer meditativen Atmosphäre verbinden sich das gesehene Bild und die Erfahrung beim Spüren zu einem inneren Bild unter unserem Hand.
Von da geht es noch einen Schritt weiter. Mit unseren Händen können wir mit jeder Struktur, mit jeder Stelle in unserem Körper kommunizieren. Dabei können wir erfahren, wie es ihr geht und was sie braucht, um sich wohlzufühlen oder zu heilen.
Voraussetzung dafür ist zu wissen, wo sich welche Struktur und welches Organ befindet, damit ich es ansprechen kann. In diesem Kurs lernst Du zum einen den Aufbau des Körpers genauer kennen. Über das Wissen, wo etwas liegt hinaus, wirst Du beim Berühren immer mehr wahrnehmen und Bekanntschaft machen mit dem, was unter einen Händen in dem Moment lebendig ist.
Dabei entsteht ein neues Verständnis zum Körper, verbunden mit vielen Aha-Erlebnissen. Ich bringe fundiertes Wissen aus meinem Osteopathie Studium, sowie jahrelange Erfahrung als Körper-Psychotherapeut mit. So erhältst Du neben einem erweiterten anatomischen Bewusstsein auch die eine oder andere neue Berührungs-Technik, die Du in Deiner Arbeit sofort anwenden kannst.
2. Die Grundlagen der phänomenologischen Berührung
Auf die Menschen in unserem Familien-und Berufsystem reagieren wir auch und vor allem mit unserem Körper. Die Berührung ermöglicht anzukommen bei dem, was in uns geschieht. Zum Hören und Sehen kommt das Fühlen dazu und die Wahrnehmung wird ganzheitlich. Absichtslos haltend können wir ein ganze Welt berühren: An welcher Stelle sind wir in Resonanz mit jemandem? Mit welchem Thema? Welche alten Geschichten, die im Körper stecken, sehnen sich nach Heilung? Welche Wünsche haben unsere Organe an uns?
Es ist wie beim Stellvertreter sein. In den Aufstellungen stellen wir uns in ein Feld und bekommen ohne jegliches Vorwissen sehr genaue Informationen über dieses System oder dieses Systemmitglied. Beim Berühren sind unsere Hände wie Stellvertreter und bekommen auf gleiche Weise Informationen über den Körper, seine Geschichte und seine Potentiale. Und nicht nur über den Körper. Auch über die Seele – denn die Seele spricht über den Körper zu uns.
Mit den Händen können wir wesentliche Aspekte unseres Da-Seins erfahren. Unsere Vielgestaltigkeit und Viel-Verbundenheit wird unmittelbar fühlbar. Wir erhalten damit zum einen Informationen über Gewebe-Schichten, Energie, Emotionen und Erfahrungen. Zum anderen kommt oft wie eine blitzartige Einsicht eine Bild – über das Wesen dieser Stelle und das Wissen zu dem nächsten Schritt, der weiterführt.
3. Die Arbeit mit inneren Bildern
In der Arbeit zu zweit liegt der Klient bekleidet auf einer Matte, der Behandler sitzt daneben und lässt sich mit seinen Händen führen. Das geht zu einem in der Stille, um neue Informationen für das weitere Vorgehen als Helfer zu erhalten. Werden die Wahrnehmungen während der Berührung von beiden Seiten verbal zurückgemeldet, entsteht ein vertiefter innerer Prozess, während dessen das, was auftaucht, aufgegriffen und gelöst werden kann.
Wer in einem der folgenden therapeutischen Berufe tätig ist, kann dieses Vorgehen dort einsetzen und weiterführen: Körperpsychotherapie, Hypnotherapie, Körperarbeit, Osteopathie, Massage, Somatic Experiencing, Traumatherapie oder Aufstellung in der Imagination.
4. Körpertherapeutische Aufstellungsarbeit: Die Verbindung von Systemaufstellungen und Körpertherapie
Ich zeige im Kurs auch, wie sich diese Art der Berührung und die Arbeit mit Familienaufstellungen sich ergänzen. Es ist eine Vervollständigung der Aufstellungsarbeit. So wie wir das Familiensystem mit Stellvertretern erfahren, so erfahren wir das Körper-Seele-Geist System eines einzelnen Menschen mit den Händen.
Wie ein Familiensystem so ist auch unser Körper ein System mit Anteilen, Wechselwirkungen und Bewegungen. Wie in einer Aufstellung folgen wir als Berührende unseren Impulsen. Der Körper spricht zu uns. Er erzählt uns seine aktuellen Nöte und zugleich seine Bedürfnisse. Er erzählt von den Traumata, die er erlebt hat und an welcher Stelle er Entspannung braucht. Auch ist er verbunden mit den Erfahrungen unsere Vorfahren. Zugleich strömt durch unseren Körper die Kraft des Lebens.
Im Kurs wird es einen fließenden Wechsel zwischen Körper-und Aufstellungsarbeit geben. Mal beginnen wir mit der Körperarbeit, mal mit einer Aufstellung. Anhand der eingebrachten Themen der Teilnehmer erfahren wir, in welcher Weise sich diese beiden Wege ergänzen. Dieser Kurs ist keine Grundausbildung in der Aufstellungsarbeit. Erfahrungen mit Aufstellungen sind erwünscht.
Während des Kurses weise ich natürlich aber auch immer wieder auf wichtiges systemisches Wissen hin: Die mehrgenerationale Perspektive und die grundlegenden Ordnungen in zwischenmenschlichen Systemen, die Dynamiken, die zu Krankheit und Leid führen und die lösenden Bewegungen. Vor allem ist es eine Schulung der Wahrnehmung und der inneren Haltung. Wir üben uns ein in systemischer Empathie und in ein Helfen, das achtet.
Jedes Wochenende beinhaltet 5 Aspekte:
1. Lernen am eigenen Beispiel: Die jeweiligen Themen schauen wir uns an konkreten Anliegen der Teilnehmer an. So hat jeder Teilnehmer im Lauf des Kurses mehrmals die Möglichkeit, eigene Fragen einzubringen und dabei wesentliche Schritte zur Klärung und Heilung zu gehen.
2. Vermittlung von Hintergrundwissen: Die Anatomie unseres Körpers, Methoden der Körperarbeit, die Ordnungen der Liebe und des Erfolgs, zwischenmenschliches und innermenschliches Wissen. auf den Punkt gebracht und anwendungsorientiert.
3. Vermittlung von Methoden in Form von konkreten Vorgehensweisen: Kennenlernen verschiedener Methoden der Berührung und der Körperarbeit und der Methoden der Aufstellungsarbeit in der Gruppe und im Einzeln, in der Imagination und das Einsetzen von Sprache.
4. Selber Üben: An jeden Wochenende arbeiten wir in der Gruppe und im Zweier-Setting miteinander.
5. Die Erfahrungen in der Gruppe:
Die Gruppe ist ein Feld der Stärkung und Unterstützung, des Austauschs und der Inspiration.