Der Schlüssel zum Glück


 

 

Vor mir steht eine große Glasschale voll mit hunderten silber-glänzenden Schlüsseln. Einer davon schließt die Vitrine auf mit dem Hauptgewinn. Ein paar weitere die Vitrinen mit anderen Gewinnen. Alle Schlüssel sehen gleich aus.

Ich bin in Salzburg in einer Einkaufspassage. Während eines Aufstellungsseminars mit Bert und Sophie Hellinger im Sommer 2015 will ich mir hier in der Mittagspause ein paar neue schöne Kleidungsstücke kaufen. Zufällig findet hier gerade dieses Gewinnspiel statt. Ich greife in die Masse der Schlüssel, spüre, ob ich irgendeine Information bekomme, dazu, welcher er richtige ist, nehme aber erst einmal die Hand wieder zurück und denke an die Worte von Sophie am Vormittag:

„Die Atomhülle ist einhunderttausend mal größer als der Atomkern und sie ist fast leer. Das heisst wir, die Welt, der Kosmos sind zu einem großen Teil ein leerer Raum von universeller Energie. Wenn es uns gelingt, uns mit unserem Bewußtsein, auch nur für einen Moment mit dieser Wirklichkeit zu verbinden, mit dem Wesen und dem Potential dieser kosmischen Energie, dann haben wir den Schlüssel zum Glück“. Das hatte sie wortwörtlich vor einer Stunde gesagt und nun stand ich vor dieser Schlüssel-Schale über der in grossen Lettern stand „Der Schlüssel zum Glück“.

Ich erinnere mich an die Atemtechnik, die sie uns gezeigt hatte, um in dieses Bewußtsein zu kommen, trete einen Schritt zurück, atme, lasse jeden Gedanken los, gehe wieder zur Schale und greife hinein und wähle sofort einen Schlüssel aus.

„Na, da schauen wir mal, ob er passt“ sagt die Dame in ihrer charmanten Salzburger Mundart, geht als erstes zur Vitrine mit dem Hauptgewinn, steckt ihn ins Schloss, dreht ihn um und...die Vitrine öffnet sich. Sie, ich und alle Umstehenden brauchen einen Moment, um zu begreifen, dann strahle ich und die anderen jubeln mit. „Sie haben einen maßgeschneiderten Herrenanzug hier aus dem Hause gewonnen.“ erklärt sie selbst freudig-überrascht. Davon hatte ich schon immer mal geträumt. Auf einmal hatte sich meine Shopping-Tour in einen besonderen Glücksmoment verwandelt.

Vor allem aber hatte ich ein tiefes Erlebnis mit dieser „Cosmic Power“, wie Sophie diese Energie-Kraft nennt, die das Universum zusammenhält und bewegt. Mein Interesse war geweckt und ich forschte weiter. Von den vielen Hauptgewinnen seit dem, kann ich ein ganzes Buch mit selbst erlebten Geschichten schreiben. Jedesmal wenn ich in dieses Bewußtsein gehe, passieren Dinge, die mein Verstand Wunder nennt. Auf allen Ebenen kommen Geschenke in mein Leben: materiell, geistig, finanziell, emotional und in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Doch auch wenn es tatsächlich relativ einfach ist, in dieses Bewußtsein hineinzufinden, ist es für die meisten von uns schwer, in diesem Bewußtsein zu bleiben. Früher oder später kippen wir zurück in das Alt-Gewohnte. Davon hatte Sophie am Ende des Seminares gesprochen. „Selbst wenn ihr gerade so voll mit Energie seid, wie nie zuvor, hoch motiviert und ich Euch mit Liebe ans Herz lege, diese Übungen jeden Tag zu machen, werdet Ihr in ein paar Wochen vergessen, sie zu machen.“

Sie hatte Recht. Auch ich brauchte noch einmal ein nächstes Seminar als Erinnerung, mit diesen Atemübungen fortzufahren.

Warum?

Alltagstress? Gewohnheit? Die eigentliche Antwort liegt viel tiefer.

Es ist unser Gewissen. Wenn wir uns einschränken, gehören wir dazu. In unser aller Familien und Leben gab und gibt es Einschränkungen, oftmals nach großem Leid. Beim einem mehr, beim anderen weniger.

Es gibt ein Maß von Glück, dass uns in unserer Familie zugänglich ist. Wenn wir über dieses Glück hinausgehen, bekommen wir ein schlechtes Gewissen. Auch wenn wir mit unserem Verstand das Glück als höchstes Gut und Ziel proklamieren, so hat die Seele eine andere Wahrheit. Für sie ist Dazugehören das größte Gut. Dieses Bedürfnis ist manchmal sogar noch tiefer als Gesundheit und Leben. Wenn es viel Leid in unser Herkunft gab, kann sich das volle Glück sogar anfühlen wie Verrat.

Diese Abwehr von Glück ist uns aber nicht bewusst, es ist unsere Normalität, mit der wir uns in der Tiefe sicher fühlen. Oft suchen wir daher erst Veränderungen, wenn körperliche oder emotionale Schmerzen unerträglich geworden sind oder bestimmte Verhaltensmuster sich immer wieder wiederholen: wenn wir wie die Fliege immer wieder gegen die gleiche Fensterscheibe stoßen, statt zum offen Fenster nebenan weiterzufliegen.

Die gute Nachricht: wenn Du mit Liebe über diese Grenzen gehst, dann kommt die Familienseele in einen Einklang und zu Dir fließt ein Segen für ein reicheres, glücklicheres Leben.